Diabetes und Zahlen

  • In Deutschland leben aktuell > 8,5 Millionen Menschen mit Diabetes
  • 1600 Neuerkrankungen pro Tag kommen in Deutschland dazu
  • Die Dunkelziffer ist ziemlich hoch
  • 95% sind Menschen mit Typ 2 Diabetes mellitus
  • 000 sind Menschen mit Typ 1 Diabetes mellitus, davon sind ca. 32.000 Kinder und Jugendliche <18Jahre betroffen
  • Es gibt ca. 40000 Insulinpumpentherapien
  • Jedes Jahr gibt es durch den Diabetes:
    • 40.000 Amputationen
    • 2000 Menschen die erblinden
    • 30-40% mit Nierenschäden,
    • >2000 Menschen werden Dialysepflichtig

Diabetes und Krebs

Patient*innen mit Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung gastrointestinaler Tumore und können ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung an Bauchspeicheldrüsen- oder Leberkrebs aufweisen. Darmkrebs gehört zu den wenigen Tumorerkrankungen, die sich durch Vorsorgeuntersuchungen in einem frühen und in der Regel heilbaren Stadium feststellen lassen. Daher sollten Typ-2-Diabetes Patienten frühzeitig und regelmäßig eine Darmkrebsvorsorge wahrnehmen. In unserer Schwerpunktabteilung für interventionelle Endoskopie führen wir nach Überweisung durch den Haus- oder Facharzt ambulante Darmspiegelungen durch und nehmen gegebenenfalls kleinere Eingriffe sicher vor. Im stationären Rahmen können alle gängigen endoskopischen und ultraschallbasierten Verfahren inklusive der kontrastmittelunterstützen Sonographie und interventionellen Endosonographie des oberen und unteren Verdauungstrakts einschließlich der endoskopisch retrograden Gallenwegsspiegelung durchgeführt werden.


Diabetes und Leber

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) spielt insbesondere bei Patienten mit Typ-2-Diabetes eine bedeutende Rolle. Sie birgt das Risiko über einen variablen Zeitraum zu Leberentzündungen, zur Lebervernarbung (Fibrose) bis hin zur Zirrhose zu führen.
Am Maria-Hilf-Krankenhaus stehen sämtliche laborchemische und molekular-genetische Laboruntersuchungen zur Verfügung, um das breite Spektrum von Lebererkrankungen gezielt zu diagnostizieren. Modernste Ultraschallgeräte, wie die Scherwellen-Elastographie, ermöglichen die differenzierte Beurteilung der Leber. Der Einsatz dieser speziellen Ultraschall-Methode ist für einige Patienten eine gute Alternative zur invasiven Leberpunktion zur Entnahme von Lebergewebe.
Die interventionelle Sonographie und Endosonographie stellt einen weiteren Schwerpunkt der Klinik dar und erlaubt die zielgenaue Durchführung sämtlicher Punktionen der Leber, Bauchspeicheldrüse sowie anderer Organe.


Diabetes Typ F

Heutzutage spricht man immer wieder vom sogenannten Diabetes Typ F, gemeint ist hier aber kein weiterer Erkrankungstyp, sondern die Bedeutung von Freunden und (familiären)Angehörigen. Die Angehörigen von Menschen mit Diabetes sind häufig auf verschiedene Weise selbst von der Erkrankung ihrer Kinder, ihres Partners, ihrer Geschwister oder Freunde betroffen und haben gleichzeitig großen Einfluss auf eine erfolgreiche Diabetestherapie.

Diabetes nimmt besonders direkt nach der Erstdiagnose starken Einfluss auf den Lebensalltag der Betroffenen und auf deren soziales Umfeld. Neben Verunsicherung ist oft auch die Sorge vor der neuen Herausforderung bei allen Beteiligten groß. Mit der Diagnose stehen viele verschiedene Fragen im Raum:

  • „Was ist eigentlich Diabetes?“
  • „Wie wird Diabetes behandelt?“
  • „Welchen Einfluss hat die Erkrankung auf den Alltag?“
  • „Was müssen wir bei der Ernährung beachten?“
  • „Was bedeutet das für unsere Zukunft?“
  • „Wird uns Diabetes wirklich ein Leben lang begleiten?“
  • „Schränkt Diabetes unsere bzw. die Lebensqualität meines Angehörigen ein?“

Neben diesen sehr rationalen Fragen beschäftigen die Angehörigen jedoch oft auch Ängste, zwischenmenschliche Sorgen und Fragen:

  • „Wie kann ich meinen Angehörigen unterstützen?“
  • „Können Notfälle eintreten und wie verhalte ich mich in einem solchen?“
  • „Warum verhält sich mein Angehöriger plötzlich anders?“
  • „Warum lässt er / sie mich nicht (mehr) teilhaben, ich mache mir doch nur Sorgen?“

Im Umgang mit all diesen berechtigten Fragen gilt:

Wissen hilft!

Informieren Sie sich umfassend, achten Sie dabei jedoch immer darauf sachkundige Quellen von Fachexperten heranzuziehen. Begleiten Sie Ihren Angehörigen zu Arztterminen und Schulungen, stellen Sie Fragen und halten Sie sich bspw. mit Hilfe von aktuellen Publikationen, Newslettern oder seriösen Websites zum Thema Diabetes (der Zeitungen?) auf dem neusten Stand. Im Umgang mit der neuen Situation können darüber hinaus sowohl Ihnen als auch den Betroffenen Selbsthilfegruppen gezielt helfen. Angehörige sollten ihr Augenmerk jedoch nicht nur auf theoretisches Wissen stützen. Um die Betroffenen bestmöglich zu verstehen und unterstützen zu können ist auch praxisbezogenes Wissen von enormer Bedeutung. So sollten sie nicht nur wissen, welche Behandlung und welche Medikamente der Betroffene erhält, sondern auch lernen wie bspw. die Blutzuckermessung funktioniert. Insbesondere für Notfälle sollten sich darüber informieren, wie sie einen Notfall erkennen und wie sie korrekt reagieren. Auch hier stehen Ihnen Diabetesberaterinnen und Ärzt*innen, aber auch vertrauenswürdige Informationsplattformen mit ihrem Wissen zur Seite.

Machen Sie sich Ihres Einflusses auf die Diabetestherapie bewusst, denn:

Diabetes ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Zunächst denkt man dabei vor allem an besonders hilfsbedürftige Menschen wie bspw. ein Kind oder ein zu pflegendes Elternteil. Aber auch weniger hilfsbedürftige Familienmitglieder profitieren von der aktiven Unterstützung ihrer Angehörigen. So stellt die Anpassung des liebgewonnenen aber oft ungesunden Lebensstils für viele Betroffene eine große Herausforderung dar. Eine gemeinsame Umstellung bspw. begleitet durch den Besuch von medizinischen Schulungen oder Terminen bei der Ernährungsberatung, macht es den Betroffenen deutlich leichter die Krankheit zu akzeptieren und ungesunde Lebensgewohnheiten zu verändern. Nebenbei profitieren auch die Angehörigen selbst von mehr Bewegung und einer gesünderen Ernährung. Aber auch im Kontext der medizinischen Behandlung können Angehörige durch ihre Unterstützung beträchtlich dazu beitragen, dass Betroffene Vertrauen zur Behandlung aufbauen und Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen.

Detaillierte Informationen rund um das Thema Diabetes finden Sie hier:


Forschungsprojekt Diabetes, Herzinsuffizienz und Sport

Wissenschaftliche Relevanz des Themas

In Deutschland waren im Jahr 2017 rund 7,5 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt; davon über 95 Prozent an Typ-2-Diabetes. Viele weisen bereits Begleiterkrankungen auf, z. B. das diabetische Fußsyndrom (Prävalenz: 2-10%), die diabetische Nephropathie (ca. 42%) oder die Koronare Herzkrankheit (ca. 30%). Nicht selten werden diese Komorbiditäten erst spät erkannt und weisen dann einen ungünstigen Verlauf auf. So wurden deutschlandweit im Jahr 2010 rund 137.000 Todesfälle mit Typ-2-Diabetes assoziiert. Prognostisch stehen insbesondere die kardiovaskulären Komplikationen im Vordergrund, an denen weltweit etwa 50 Prozent der Typ-2-Diabetiker*innen und 40 Prozent der Typ-1-Diabetiker*innen versterben.

Etwa die Hälfte aller Todesfälle von Diabetiker*innen in Deutschland sind durch einen Myokardinfarkt oder Schlaganfall verursacht. Das Auftreten kardialer Begleiterscheinungen beschränkt sich dabei nicht auf atherosklerotische Veränderungen. Neben einer koronaren Herzerkrankung bzw. einer ischämisch bedingten Herzinsuffizienz wird zunehmend das Auftreten einer sogenannten diabetischen Kardiomyopathie als möglicher Risikofaktor für kardiale Komplikationen diskutiert.

Generell findet sich bei etwa zehn bis 30 Prozent aller Diabetiker*innen eine Herzinsuffizienz. Die Prognose ist im Vergleich zu herzinsuffizienten Patient*innen ohne Diabetes ungünstiger. So zeigen sich eine schlechtere Lebensqualität und eine geringere Distanz im 6-Minuten-Gehtest. Gleichzeitig ist die Mortalität zehn- bis zwölfmal höher und die Betroffenen sind fast zweieinhalbmal häufiger hospitalisiert. Dabei sind sowohl die Re-Hospitalisierungsrate wie auch die durchschnittliche Hospitalisierungsdauer erhöht. Dementsprechend sind die jährlichen Kosten pro Diabetespatient*in bei Vorliegen einer Herzinsuffizienz um 66 Prozent höher als bei Diabetiker*innen ohne entsprechende Komorbidität. Die stationäre Versorgung macht dabei 30 Prozent der Kosten aus. 

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Das GestDiab

Das GestDiab-Register ist das größte Register zu dem Thema Diabetes und Schwangerschaft in Deutschland. Es handelt sich hierbei um eine Registerstudie, welche die Versorgungsrealität von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes sowie schwangeren Typ1- und Typ2 Diabetikerinnen darstellt. Das Register besteht seit 2008, bislang wurden bereits mehr als 50.000 Frauen in die Studie aufgenommen. Ein positives Ethikvotum besteht, das Register wird vom wissenschaftlichen Institut der niedergelassenen Diabetologen betrieben. Ziel ist es, die Behandlungsqualität weiter zu verbessern und die Nachsorge nach der Schwangerschaft zu optimieren bzw sicherzustellen. Das Sankt Antonius Krankenhaus nimmt hierbei als Studienzentrum teil, zudem ist OÄ Fr Dr Behling unentgeltlich und ehrenamtlich als Teammitglied in der GestDiab-Forschungsgruppe beteiligt.


Website des RDZ geht online

Wir freuen uns, dass wir mit den Angeboten des Rheinischen Diabetszentrum jetzt im Internet präsent sind.


Digitales Therapiemanagement und Diabetes

Zuckerwerte messen, Kohlenhydrate schätzen, die richtige Insulinmenge ausrechnen und alle Ergebnisse präzise in einem Tagebuch festhalten – und das Tag für Tag. Eine so datenlastige Krankheit wie Diabetes, erfordert insbesondere von Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 1 viel Disziplin und Aufmerksamkeit.
Zahlreiche Menschen mit Diabetes leben daher in ständiger Sorge vor Über – oder Unterzuckerungen. Der Diabetes bestimmt ihren Alltag. Das kann auf Dauer sehr ermüdend und frustrierend sein und führt dann häufig zu Phasen der Vernachlässigung des Diabetestagebuchs, geschönten Werten, Berechnungsfehlern und zu Blutzuckerentgleisungen.

Apps versprechen smarte Unterstützung

Eine große Entlastung bieten computergestützte Angebote. So können Blutzuckermessgeräte mit Speicherfunktion genutzt werden, deren Daten der Arzt über USB oder Bluetooth in eine Auswertungssoftware am Computer einspeist. Dieser wertet die Messergebnisse seit dem letzten Arztbesuch automatisch aus und stellt die Resultate in übersichtlichen Graphiken dar.

Piksen und spritzen war gestern

Aber nicht nur für die Datenverwaltung – auch für die Zuckermessung und die Insulinzufuhr gibt es Geräte oder andere digitale Unterstützer, die diese (teilweise) automatisiert durchführen. Die herkömmliche Bestimmung des Blutzuckerwertes mittels Piks in den Finger wird immer mehr durch sensorbasierte Messungen verdrängt, die beliebig oft mit einem Scanner wiederholt werden können. Eine Weiterentwicklung stellt die ständige Zuckermessung (CGM) über einen am Körper fixierten Sensor dar, was im Kölner Kardio-Diabetes Zentrum regelmäßig geschult wird. Der Sensor übermittelt die Werte an einen Empfänger, der je nach Produkt mit dem Smartphone verbunden werden kann.

Bestimmte Insulinpumpen lassen sich zum CGM-System erweitern, sodass die Pumpe zum Empfänger der vom Sensor gemessen Glukosewerte wird und kein zusätzliches Steuerungsgerät getragen werden muss. Ein solches "Hybrid-Closed-Loop"-System, ein fast geschlossenes System zur Insulinversorgung wird daher auch als "künstliche Bauchspeicheldrüse" bezeichnet.

Kein Ersatz für den Arzt

Digitale Angebote unterstützen und vereinfachen das Diabetes-Management heute schon enorm. Glukosemessung, Insulinabgabe, Übermittlung der Daten – vieles geschieht automatisch, vereinfacht den Alltag und führt zu einer verbesserten Zuckerstoffwechselkontrolle. Dennoch gilt: Diabetes ist eine chronische Erkrankung, die entsprechend sorgfältig – und ärztlich unterstützt – gemanagt werden muss. Dabei bleibt der persönliche Kontakt auch bei zunehmender Digitalisierung nach wie vor die grundlegende Basis einer langfristig erfolgreichen Diabetes-Therapie.


Glukose-Selbstmessung

Wie häufig ist das sinnvoll?

Eine Blutglukosemessung ist grundsätzlich sinnvoll im Rahmen der üblichen Kontrolltermine und Check-Ups zum Beispiel einmal jährlich. Wurde jedoch bereits ein Diabetes Mellitus diagnostiziert, sollte man laufend über den Glucose-Wert informiert sein.
Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt werden die individuellen Therapieziele, wie die Höhe des Langzeitzuckerwertes und der einzelnen punktuell gemessenen Blutzuckerwerte bestimmt. Um Blutzuckermessungen korrekt durchzuführen, ist eine Einweisung durch medizinisches Fachpersonal in das benutzte Blutzuckermesssystem wünschenswert. Bei stabiler Stoffwechsellage ohne die Anwendung von Insulin empfiehlt sich eine 4-Punkt-Messung (morgens-mittags-abends und vor dem Schlafen gehen) mindestens einmal monatlich (Empfehlung Leitfaden zur Glukose-Selbstkontrolle in Beratung und Therapie, VDBD 2019). Wird zur Therapie des Diabetes eine oder mehrere Insulingaben über den Tag verteilt benötigt, sollte der Glukosewert häufiger ermittelt werden.

Welche Werte sind erstrebenswert?

Bei Menschen ohne Diabetes liegt der Glukosespiegel im Blut nüchtern (nach 8 bis 10 Stunden ohne Nahrung) zwischen 60-110 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) beziehungsweise 3,3 - 6,1 Millimol pro Liter (mmol/l).
Nach dem Essen steigt der Blutzuckerwert gewöhnlich nicht über 140 mg/dl (7,8 mmol/l).

Welche Möglichkeiten zur Selbstmessung gibt es?

Wir können mit Hilfe von Blutzuckermessgeräten den Blutzuckergehalt bestimmen, oder aber auch mit Hilfe von Sensoren den Glukosegehalt in der Gewebeflüssigkeit der Haut über 24 Stunden kontinuierlich (CGM kontinuierliche Glukose-Messung) ermitteln. Dieses System besteht aus einem Nadelsensor, der durch die Haut ins Unterhautgewebe geschoben wird und einem Empfangsgerät (auch Handy möglich), das die gemessenen Glukosewerte anzeigt. Der Sensor ist ca. 5mm lang und misst die Blutglukose in der Zwischenzellflüssigkeit. Er hat eine Tragedauer von ca. 10-14 Tagen, danach sollte er ausgewechselt werden.

Blutzuckermessgeräte und die dazugehörigen Teststreifen werden durch die Krankenkassen in begrenzter Menge erstattet. Auch die sensorunterstützte Messmethode wird häufig von den Krankenkassen erstattet, wenn eine intensivierte Insulintherapie (Mahlzeiten- und Langzeitinsulin) durchgeführt wird und die vereinbarten Therapieziele nicht auf andere Weise erreicht werden können.

Eine wesentliche Voraussetzung für die richtige Benutzung der Technologie ist eine Schulung in einer qualifizierten Einrichtung und die kontinuierliche Betreuung durch ein spezialisiertes Diabetes-Team. Rezeptieren dürfen diese CGM-Geräte Arztinnen und Ärzte für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie sowie für Allgemeinmedizin oder für Kinder- und Jugendmedizin jeweils mit der Anerkennung „Diabetologie“ oder „Diabetologe Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)“ bzw. mit vergleichbarer Qualifikation.


Hafertage bei Diabetes Mellitus und Insulinresistenz sowie metabolischem Syndrom

Die Ernährung bildet eine der wesentlichen Säulen einer erfolgreichen Behandlung des Diabetes Mellitus. Hafer – reich an Vitaminen, Mineralstoffen und ungesättigten Fettsäuren – wird schon lange in der Behandlung von Herz-Kreislaufstörungen, Bluthochdruck und Diabetes Mellitus diätetisch unterstützend eingesetzt.

Die löslichen Ballaststoffe im Hafer (Beta-Glucane) sorgen für einen geringeren Glukoseanstieg. Durch die Bindung der Gallensäuren, wodurch die Neubildung von Cholesterin gehemmt wird, erfolgt bei 3g Beta-Glucan/ Tag nachweislich eine Senkung des Cholesterinspiegels.

Die „Hafertage“ sind besonders für Menschen mit einer erhöhten Insulinresistenz (Typ-2-Diabetes) geeignet. Ziel der Hafertage ist es, die Insulinresistenz zu senken und somit die Wirksamkeit von körpereigenem oder zugeführtem Insulin zu verbessern. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass eine mehrtägige Haferkur insbesondere bei Menschen mit Diabetes, die Insulin spritzen oder Sulfonylharnstoffe einnehmen, therapeutisch begleitet werden sollte, da eine Blutzuckerabsenkung von 30 bis 40 % erfolgen kann und eine Insulineinsparung bis zu 43% möglich ist. (Studie Uni Mannheim 2007)

Hafertage sind eine maximal 2- bis 3-tägige Kurzzeitkur, bei der ausschließlich stark haferhaltige Mahlzeiten verzehrt werden. Aufgrund des Risikos der Unterzuckerung sollten die Hafertage in Absprache mit dem therapeutischen Team und unter ärztlicher Betreuung stattfinden, um die Insulinmengen entsprechend anzupassen. Im Anschluss an die Kurzzeitkur ist es sinnvoll, Hafer als festen Bestandteil in die Ernährung zu integrieren, z. B. durch bis zu sechs Hafermahlzeiten pro Woche oder in Form eines „Hafertags“ alle zwei bis drei Wochen. Als Langzeiteffekt ergibt sich bei vielen Patientinnen und Patienten ein bis zu 4 Wochen anhaltender geringerer Insulinbedarf nach Beendigung der Hafertage.

(Link zu unseren Hafertage Anleitungen)