Diabetes Typ F

Heutzutage spricht man immer wieder vom sogenannten Diabetes Typ F, gemeint ist hier aber kein weiterer Erkrankungstyp, sondern die Bedeutung von Freunden und (familiären)Angehörigen. Die Angehörigen von Menschen mit Diabetes sind häufig auf verschiedene Weise selbst von der Erkrankung ihrer Kinder, ihres Partners, ihrer Geschwister oder Freunde betroffen und haben gleichzeitig großen Einfluss auf eine erfolgreiche Diabetestherapie.

Diabetes nimmt besonders direkt nach der Erstdiagnose starken Einfluss auf den Lebensalltag der Betroffenen und auf deren soziales Umfeld. Neben Verunsicherung ist oft auch die Sorge vor der neuen Herausforderung bei allen Beteiligten groß. Mit der Diagnose stehen viele verschiedene Fragen im Raum:

  • „Was ist eigentlich Diabetes?“
  • „Wie wird Diabetes behandelt?“
  • „Welchen Einfluss hat die Erkrankung auf den Alltag?“
  • „Was müssen wir bei der Ernährung beachten?“
  • „Was bedeutet das für unsere Zukunft?“
  • „Wird uns Diabetes wirklich ein Leben lang begleiten?“
  • „Schränkt Diabetes unsere bzw. die Lebensqualität meines Angehörigen ein?“

Neben diesen sehr rationalen Fragen beschäftigen die Angehörigen jedoch oft auch Ängste, zwischenmenschliche Sorgen und Fragen:

  • „Wie kann ich meinen Angehörigen unterstützen?“
  • „Können Notfälle eintreten und wie verhalte ich mich in einem solchen?“
  • „Warum verhält sich mein Angehöriger plötzlich anders?“
  • „Warum lässt er / sie mich nicht (mehr) teilhaben, ich mache mir doch nur Sorgen?“

Im Umgang mit all diesen berechtigten Fragen gilt:

Wissen hilft!

Informieren Sie sich umfassend, achten Sie dabei jedoch immer darauf sachkundige Quellen von Fachexperten heranzuziehen. Begleiten Sie Ihren Angehörigen zu Arztterminen und Schulungen, stellen Sie Fragen und halten Sie sich bspw. mit Hilfe von aktuellen Publikationen, Newslettern oder seriösen Websites zum Thema Diabetes (der Zeitungen?) auf dem neusten Stand. Im Umgang mit der neuen Situation können darüber hinaus sowohl Ihnen als auch den Betroffenen Selbsthilfegruppen gezielt helfen. Angehörige sollten ihr Augenmerk jedoch nicht nur auf theoretisches Wissen stützen. Um die Betroffenen bestmöglich zu verstehen und unterstützen zu können ist auch praxisbezogenes Wissen von enormer Bedeutung. So sollten sie nicht nur wissen, welche Behandlung und welche Medikamente der Betroffene erhält, sondern auch lernen wie bspw. die Blutzuckermessung funktioniert. Insbesondere für Notfälle sollten sich darüber informieren, wie sie einen Notfall erkennen und wie sie korrekt reagieren. Auch hier stehen Ihnen Diabetesberaterinnen und Ärzt*innen, aber auch vertrauenswürdige Informationsplattformen mit ihrem Wissen zur Seite.

Machen Sie sich Ihres Einflusses auf die Diabetestherapie bewusst, denn:

Diabetes ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Zunächst denkt man dabei vor allem an besonders hilfsbedürftige Menschen wie bspw. ein Kind oder ein zu pflegendes Elternteil. Aber auch weniger hilfsbedürftige Familienmitglieder profitieren von der aktiven Unterstützung ihrer Angehörigen. So stellt die Anpassung des liebgewonnenen aber oft ungesunden Lebensstils für viele Betroffene eine große Herausforderung dar. Eine gemeinsame Umstellung bspw. begleitet durch den Besuch von medizinischen Schulungen oder Terminen bei der Ernährungsberatung, macht es den Betroffenen deutlich leichter die Krankheit zu akzeptieren und ungesunde Lebensgewohnheiten zu verändern. Nebenbei profitieren auch die Angehörigen selbst von mehr Bewegung und einer gesünderen Ernährung. Aber auch im Kontext der medizinischen Behandlung können Angehörige durch ihre Unterstützung beträchtlich dazu beitragen, dass Betroffene Vertrauen zur Behandlung aufbauen und Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen.

Detaillierte Informationen rund um das Thema Diabetes finden Sie hier: