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Diabetische Magenentleerungsstörung (Gastroparese)
Bei ca. 50% der Menschen mit Diabetes mellitus können Magenentleerungsstörungen nachgewiesen werden. Diese Erkrankung ist eine Folgeerkrankung und erste Symptome treten meist noch nicht zu Beginn der Diagnose Diabetes mellitus auf.
Hauptsymptome einer Magenentleerungsstörung sind Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Völlegefühl. Einhergehend damit kann es zu einer deutlich schlechteren Blutzuckereinstellung kommen. Ursächlich dafür ist eine Nervenlähmung im Magen (autonome vagale Neuropathie) mit Veränderung der Magen-Schrittmacherzellen (Cajal-Zellen) durch eine längerfristig unzureichende Stoffwechseleinstellung (z.B. zu hohe Blutzuckerwerte).
Diagnostik:
In der Diagnostik stehen uns die Magenspiegelung, Ultraschall vom Bauch und ein „EKG des Magens“ (Elektrogastrographie) zur Verfügung. Die aktuell beste Methode, um eine Magenentleerungsstörung zu diagnostizieren ist die Magenentleerungsszintigraphie und wird daher auch Goldstandard genannt.
Trotz auffälliger (pathologischer) Magenentleerungsszintigraphie bei 30-65% aller Patientinnen und Patienten mit Langzeitdiabetes, klagen lediglich 5-12% der Menschen mit Typ 1 und 2 Diabetes über die typischen Beschwerden. Dies führt dazu, dass zahlreiche Patientinnen und Patienten gar nicht oder erst spät therapiert werden.
Therapie:
Eine Ernährungsumstellung:
- 6-8 kleine Mahlzeiten am Tag, ballaststoffarm, fettreduziert
- Weiche oder flüssige Mahlzeiten bevorzugen
- Nach dem Essen mind. 30 Minuten in aufrechter Haltung verweilen
- Bei Unterzuckerung (Hypoglykämie) flüssige Kohlenhydrate bevorzugen
- Alkohol vermeiden
Einnahme von Medikamenten:
- Magenbewegungsanregende Substanzen (Prokinetika: Metoclopramid, Domperidon, Erythromycin)
- Botolinustoxin (Botox) in den Magenausgang (wird im Rahmen einer Magenspiegelung eingespritzt)