Insulinpumpen

Meist werden Insulinpumpen bei Menschen mit Typ 1 Diabetes mellitus eingesetzt. Die erste Insulinpumpe kam 1978 auf den Markt.

Man unterscheidet zwei Insulinpumpen-Arten:

1. Konventionelle Insulinpumpe

Hierbei handelt es sich um eine Insulinpumpe mit einem Insulinkatheter, wodurch das Insulin in das Unterhautfettgewebe gelangt. Der Insulinkatheter besteht aus einem flexiblen Plastikschlauch, der in einer Kanüle endet. Entweder erhältlich als Stahlnadel oder Teflon Nadel.

2. Patch-Pumpe

Die Patch-Pumpe enthält keinen Insulinkatheter, sondern besteht aus einer Insulinpumpe und einem Steuergerät. Die Insulinpumpe wird mit einem Pflaster und einer Kanüle auf die Haut gesetzt und über das Steuergerät können z.B. Bolis abgegeben werden.

Bei beiden Insulinarten wird das Langzeitinsulin durch die Basalrate ersetzt, das bedeutet: Die Insulinpumpe gibt stündlich die Basalrate ab, in Form von einem schnellwirksamen Insulin. Die Bolus-Gabe muss weiterhin abgegeben werden. Dort gibt es verschiedene Formen (sofort-, kombiniert-, verzögerter Bolus).

Vorteile einer Insulinpumpentherapie: Bei einer Insulinpumpentherapie kommt es zu gleichmäßigeren Tagesprofilen, einem besseren Nüchtern-Blutzucker und weniger Blutzuckerschwankungen (normnahe Stoffwechseleinstellung), sowie zu einer verbesserten Lebensqualität (körperlich und psychisch). Das Risiko an Folgeerkrankungen zu leiden, reduziert sich dadurch nachhaltig. Die Hypoglykämie-Rate senkt sich um bis zu 75%.

Gründe für eine Insulinpumpentherapie: Basis Bolus Prinzip reicht nicht aus, HbA1c Verbesserung, geringerer Insulinverbrauch, deutlicher Vorteil bei einem unregelmäßigen Tagesablauf z.B. Schichtarbeit, bessere Einstellung bei Kindern und Schwangeren.

Nachteile einer Insulinpumpentherapie: Die Pumpe befindet sich 24h täglich am Körper, es muss jederzeit mit einem technischen Defekt gerechnet werden (auch Utensilien für eine Insulintherapie nach einem Basis Bolus Prinzip immer dabei haben z.B. im Urlaub), aufwendige Beantragung bei den Krankenkassen, Versorgungsmanagement (immer genug Material vorrätig haben), Ketoazidose-Gefahr (z.B. bei Pumpendefekt oder Katheter Verstopfung), die Neueinstellung kostet Zeit (z.B. Schulung, Umgang mit der Insulinpumpe erlangen).

Was muss man mitbringen:
Ein hohes Maß an Motivation sich intensiv mit der Erkrankung und der Insulinpumpe auseinander zu setzen. Die Diabetesschulung steht somit im Vordergrund. Voraussetzung sind darüber hinaus technische Fähigkeiten und Sorgfalt im Umgang mit einer Insulinpumpe sowie die Bereitschaft dauerhaft mit dem Diabetesteam in Kontakt zu sein.

 

AID Systeme

AID Systeme (automated insulin delivery) besteht aus einer Insulinpumpe, einem CGM System und einem Algorithmus. Durch das CGM System bekommt die Insulinpumpe alle fünf Minuten einen Gewebsglukosewert. Der Algorithmus kalkuliert laufend die Insulindosis und passt die Insulinzufuhr automatisch an. Dadurch kann die Basalrate automatisch gestoppt werden (bei einer Unterzuckerungsgefahr) oder ein korrektur-Bolus automatisch abgegeben werden. Dennoch ist das AID System auf zusätzliche Informationen, wie z.B. Aktivitäten oder einer Mahlzeit, angewiesen.