Periphere Gefäßerkrankungen und Diabetes
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (Schaufensterkrankheit, Raucherbein oder pAVK) ist eine weitverbreitete, aber häufig unerkannte Erkrankung mit teilweise ausgeprägten Durchblutungsstörungen der Beine. Dabei sind Männer weitaus häufiger von der Schaufensterkrankheit betroffen als Frauen.
Durch Sauerstoffmangel in der Muskulatur kann es beim Gehen oder Laufen zu brennenden
Schmerzen in den Beinen kommen, die zum Stehenbleiben zwingen. Im Ruhezustand lassen die Schmerzen nach, um bei erneuter Belastung wieder aufzutreten. Ausgeprägte Schmerzen, welche die Betroffenen zum Arzt führen, treten jedoch erst in einem fortgeschrittenen Zustand auf, wenn Nebengefäße (Kollateralen) den Sauerstoffmangel im Gewebe nicht mehr ausgleichen können.
Hauptursache für die Durchblutungsstörungen sind Entzündungsprozesse und Ablagerungen in den Becken- und Beingefäßen (Atherosklerose). Den größten Einfluss auf deren Entstehung hat das Rauchen. Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Durchblutungsstörungen der Beine ist für Raucher daher wesentlich erhöht. Eine Diabeteserkrankung verdoppelt noch einmal das Risiko für die Entstehung einer PAVK. Weitere Risikofaktoren sind Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Nierenfunktionsstörungen.
Was tun, wenn die Wade schmerzt?
Sofern beim Laufen Schmerzen in der Wade, Oberschenkel oder im Becken auftreten, sollten Betroffene ihren Hausarzt aufsuchen. Dort wird in der Regel zunächst mit einer Dopplersonde der Blutdruck am Arm und Knöchel zur Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (ABI) gemessen. Bei Anzeichen für Durchblutungsstörungen folgt eine spezielle Ultraschalluntersuchung der Gefäße.
Im Kölner-Kardio Diabetes Zentrum können erfahrene Gefäßspezialistinnen und -spezialisten mit der Kombination verschiedener Ultraschalltechniken schonend erkennen, ob Gefäßverengungen vorliegen. Im Anschluss an diese schmerzlose Ultraschall-Untersuchung wird gemeinsam entschieden, ob eine medikamentöse Therapie und Kontrolle der Risikofaktoren ausreichend sind. Sollte eine weiterreichende Kathetertherapie notwendig sein, werden die verengten Gefäßstellen mit einem Ballon wieder aufgeweitet (Dilatation) und gegebenenfalls mit einem Stent stabilisiert. Stents werden bevorzugt in den Beckengefäßen eingesetzt, weil sich dort die Arterien nach einer alleinigen Ballondehnung schnell wieder verengen. Die Offenheitsraten sind nach einer Stent-Implantation dagegen sehr gut. Im Oberschenkel werden Stents in der Regel dann eingesetzt, wenn die Verengung der Arterie länger als fünf Zentimeter ist oder das Gefäß Einrisse aufweist.
Mit modernen Katheterverfahren können heute auch Verengungen der Arterien im Unterschenkel und Fußbereich erfolgreich behandelt werden. Oft heilen dann chronische Wunden am Fuß nach einer Katheterintervention durch die Verbesserung der peripheren Durchblutung ab und die schmerzfreie Gehstrecke verbessert sich deutlich.