Was ist Diabetes?

Diabetes ist eine chronische Stoffwechselstörung, deren Leitbefund ein erhöhter Blutzucker ist. Ursache ist entweder eine gestörte Insulinfreisetzung oder eine gestörte Insulinwirkung oder auch beides. Allen gemeinsam ist ein erhöhter Blutzuckerwert.

Wir unterscheiden den Typ-1-Diabetes, bei dem ein absoluter Insulinmangel vorliegt und der mit Insulin behandelt werden muss vom Typ-2-Diabetes (etwa 90 % der Betroffenen), der sich zunächst hauptsächlich durch eine Insulinresistenz auszeichnet, aber auch einen Insulinmangel aufweisen kann. Weitere Subtypen des Diabetes mellitus kann es ebenfalls geben, zum Beispiel Schwangerschaftsdiabetes.

Der Verdacht auf einen Diabetes mellitus ergibt sich, wenn der HbA1c-Wert (Blutzuckerlangzeitwert) über 6,5% ansteigt oder ein Zufallsblutzuckerwert von über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) gemessen wird oder ein nüchterner Plasmaglukosewert von über 126 mg/dl (7mmol/l) vorliegt.

Die wesentlichen Pfeiler der Diabetesbehandlung bilden Ernährung, Bewegung, Schulung im Umgang mit der Erkrankung und medikamentöse Therapie.

Aktuell haben in Deutschland etwa 8 Mio. Menschen Typ-2-Diabetes und 32.000 Kinder und Jugendliche sowie 341.000 Erwachsene einen Typ-1-Diabetes. Bei etwa 500 000 Neuerkrankungen im Jahr schätzen Experten, dass im Jahr 2040 bis zu 12 Mio. Menschen an Diabetes erkrankt sein werden. Trotz aller Bemühungen deutet gegenwärtig nichts darauf hin, dass die kontinuierlich steigende Neuerkrankungsrate eingedämmt werden könnte

(Gesundheitsbericht Diabetes 2021)

Beeinträchtigungen und Folgeerkrankungen eines Diabetes

Diabetes kann zu akuten und chronischen Komplikationen im Körper führen. Daher muss die Diagnose eines Diabetes unbedingt ernst genommen werden.

Akute Komplikationen können Infektionen (z.B. der Haut, Schleimhäute, Infektionen der Luft- oder Harnwege) sein, schwere Überzuckerungen (z.B. ausgelöst durch eine Infektion) und Unterzuckerungen, deren Gefahr nicht unterschätzt werden sollte.

Chronische Komplikationen entwickeln sich meist schleichend über die Jahre, insbesondere bei den Menschen mit Diabetes, die eine unzureichende Stoffwechseleinstellung haben oder nichts von ihrer Erkrankung wissen. Im Vordergrund stehen Komplikationen an den großen (Makroangiopathie) und den kleinen (Mikroangiopathie) Blutgefäßen und am Nervensystem.

Daher ist eine konsequente Behandlung und Schulung im Umgang mit dieser chronischen Erkrankung besonders wichtig, denn ein gutes Selbstmanagement hilft nachweislich dabei, Folgeerkrankungen zu minimieren.

Übersicht

Therapiemöglichkeiten Typ 1 Diabetes

Da bei einem Typ 1 Diabetes mellitus ein absoluter Insulinmangel besteht, kann dieser nur mit einer Insulintherapie behandelt werden.

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Therapiemöglichkeiten Typ 2 Diabetes

Bei Typ 2 Diabetes gibt es die folgenden Therapiemöglichkeiten

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Insulinpumpen

Meist werden Insulinpumpen bei Menschen mit Typ 1 Diabetes mellitus eingesetzt. Die erste Insulinpumpe kam 1978 auf den Markt.

Man unterscheidet zwei Insulinpumpen-Arten:

  1. Konventionelle Insulinpumpe:
  2. Patch-Pumpe:

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Diabetes mellitus Typ 1

Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung. Diese tritt häufig bereits im Kindes- und Jugendalter auf. Durch die Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem die eigene Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse an und zerstört die Beta Zellen. Die Beta Zellen sind die Zellen, die unser Insulin produzieren. Zusammengefasst produziert der eigene Körper kein eigenes Insulin mehr und es entsteht ein absoluter Insulinmangel.

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Diabetes mellitus Typ 2

Im Gegensatz zum Diabetes mellitus Typ 1, produziert die Bauchspeicheldrüse beim Diabetes mellitus Typ 2 noch Insulin. Es besteht also ein relativer Insulinmangel. Diabetes mellitus Typ 2  kann entstehen, wenn die Bauchspeicheldrüse zwar noch ausreichend Insulin produziert aber die Körperzellen ihre Empfindlichkeit für das Insulin (eine sogenannte Insulinresistenz) verlieren oder die Ausschüttung des Insulins in der Bauchspeicheldrüse gestört (Insulinsekretionsstörung) ist. Die Bauchspeicheldrüse versucht dies zu kompensieren und schüttet immer mehr Insulin aus. Dennoch kommt weiterhin nur wenig Zucker in die Körperzellen an und der Blutzucker kann nicht reguliert werden.

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Diabetes mellitus Typ 3

Unter der Bezeichnung Typ 3 werden verschiedene Diabetesformen zusammengefasst, die weder dem Typ 1 noch dem Typ 2 zugeteilt werden können. Der Typ 3 Diabetes ist deutlich seltener als die beiden Hauptformen Typ 1 und Typ 2. Die zum Typ 3 Diabetes führenden Ursachen sind unterschiedlich.

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Diabetes und Zahlen

  • In Deutschland leben aktuell > 8,5 Millionen Menschen mit Diabetes
  • 1600 Neuerkrankungen pro Tag kommen in Deutschland dazu
  • Die Dunkelziffer ist ziemlich hoch
  • 95% sind Menschen mit Typ 2 Diabetes mellitus

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Digitales Therapiemanagement und Diabetes

Zuckerwerte messen, Kohlenhydrate schätzen, die richtige Insulinmenge ausrechnen und alle Ergebnisse präzise in einem Tagebuch festhalten – und das Tag für Tag. Eine so datenlastige Krankheit wie Diabetes, erfordert insbesondere von Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 1 viel Disziplin und Aufmerksamkeit.
Zahlreiche Menschen mit Diabetes leben daher in ständiger Sorge vor Über – oder Unterzuckerungen. Der Diabetes bestimmt ihren Alltag. Das kann auf Dauer sehr ermüdend und frustrierend sein und führt dann häufig zu Phasen der Vernachlässigung des Diabetestagebuchs, geschönten Werten, Berechnungsfehlern und zu Blutzuckerentgleisungen.

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Glukose-Selbstmessung

Wie häufig ist das sinnvoll?
Eine Blutglukosemessung ist grundsätzlich sinnvoll im Rahmen der üblichen Kontrolltermine und Check-Ups zum Beispiel einmal jährlich. Wurde jedoch bereits ein Diabetes Mellitus diagnostiziert, sollte man laufend über den Glucose-Wert informiert sein.
Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt werden die individuellen Therapieziele, wie die Höhe des Langzeitzuckerwertes und der einzelnen punktuell gemessenen Blutzuckerwerte bestimmt. Um Blutzuckermessungen korrekt durchzuführen, ist eine Einweisung durch medizinisches Fachpersonal in das benutzte Blutzuckermesssystem wünschenswert.

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Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes mellitus, abgekürzt GDM)

Als Schwangerschaftsdiabetes bezeichnet wird die erstmalig in der Schwangerschaft auftretende Störung des Zuckerstoffwechsels. Dabei wird die Diagnose in der Regel durch einen Zuckertoleranztest in der 24.-28. Schwangerschaftswoche gestellt.

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