Herzschwäche und Diabetes

Bei einer Herzschwäche ist das Herz nicht mehr in der Lage, ausreichend sauerstoffreiches Blut in den Organismus zu pumpen. Die Folgen sind Atemnot, Abgeschlagenheit und Wasseransammlungen, vor allem in den Beinen. Neben der koronaren Herzkrankheit, abgelaufenen Herzinfarkten, Herzmuskelentzündungen und Bluthochdruck kann eine ungesunde Lebensweise mit Übergewicht, zu wenig Bewegung und ungesunder Ernährung die Herzschwäche begünstigen. Vor allem Menschen über 75 Jahre und Menschen mit Diabetes haben ein hohes Risiko, an einer Herzschwäche zu erkranken.

Bis zum Jahr 2040 soll sich nach aktuellen Hochrechnungen die Zahl der Menschen mit Herzschwäche verdoppeln. Derzeit leben in Deutschland schätzungsweise rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Herzinsuffizienz von denen ein Drittel gleichzeitig zuckerkrank ist. Diese Patientengruppe hat eine besonders schlechte Lebenserwartung von nur 3-6 Jahren.

Um die Prognose zu verbessern, sollte bei allen Menschen mit Diabetes, auch dann, wenn sie von Seiten des Herzens noch beschwerdefrei sind, frühzeitig nach einer koronaren Herzkrankheit bzw. einer Herzschwäche gefahndet werden. Dazu werden die Echokardiographie und diverse Laboruntersuchungen eingesetzt. Bei Nachweis einer Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße wird die frühzeitige Durchführung einer Koronarangiografie empfohlen.

Wie behandeln bei Luftnot, Leitungsknick und Wassereinlagerungen?

Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad und den Ursachen der Herzschwäche. Unverzichtbare Basistherapie ist die Behandlung der Risikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes). Wichtig zur Behandlung der Herzschwäche sind Medikamente (z. B. SGLT2-Hemmer, ACE-Hemmer/Angiotensin 2-Blocker, Betablocker, Diuretika, Mineralokortikoid-Rezeptorblocker), rhythmologische Therapien (z.B. Beseitigung von Vorhofflimmern, Implantation von Defibrillatoren zur Unterbrechung von Kammerflimmern) oder die Einpflanzung spezieller Drei-Kammer-Schrittmachersysteme zur zeitgerechten Aktivierung der Vorhöfe und beider Herzkammern (Resynchronisationsbehandlung). Auch gezieltes körperliches Training kann zur Stabilisierung einer Herzschwäche eingesetzt werden.
Bei rechtzeitig einsetzender Behandlung kann die schlechte Prognose der Herzschwäche insbesondere bei Menschen mit Diabetes wesentlich verbessert werden.

Das Kölner Kardio-Diabetes Zentrum im St. Antonius Krankenhaus bietet alle Behandlungsoptionen zur Therapie der Herzschwäche von der präventiven Bewegungstherapie bis hin zur Implantation komplexer Schrittmachersysteme und der interventionellen Koronartherapie an. Entscheidend für Lebensqualität und Lebenserwartung unserer Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche und Diabetes ist aber die ambulante haus-und fachärztliche Therapiekontrolle und Führung der Betroffenen, die in enger Kooperation mit dem Kardio-Diabetes Zentrum erfolgt.